Dank Tonbauwänden Wohlfühlklima im Großraumbüro
Trockene Heizungsluft im Winter, der Luftzug der Klimaanlage im Sommer und obendrein ein erheblicher Geräuschpegel aufgrund telefonierender Mitarbeiter und technischer Geräte machen das Klima in großen Büros für viele unangenehm. Laut Philipp Kaufmann, Miteigentümer der KaBB GmbH aus Österreich, hat die trockene Luft im Winter den Atemwegen zugesetzt, im Sommer klagten die Angestellten aufgrund des Luftzugs der Klimaanlage oft über Nackenschmerzen.
Kaufmann, in Österreich als „Nachhaltigkeits-Pionier“ und Mitbegründer der „Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft“ (ÖNGI) bekannt, kaufte vor rund zwei Jahren seinen Unternehmenssitz in Linz. Unmittelbar stand fest, das Gebäude nachhaltig und ökologisch zu sanieren, mit dem Ziel, den damals bestehenden Zustand und somit das Raumklima zu optimieren.
Dem hochreinen Naturbaustoff Ton hat der KaBB-Geschäftsführer bei der Sanierung eine hohe Bedeutung zugesprochen, weshalb für ihn eine Kooperation mit den Spezialisten von Emoton unerlässlich war. „Ton ist wie ein Schwamm, überschüssige Feuchtigkeit wird in der Luft gespeichert und erst dann wieder abgegeben, wenn die Luft wieder trockener wird“, berichtet Norbert Kaimberger, Geschäftsführer bei Emoton. „Dadurch entsteht ein ausgeglichenes und angenehmes Raumklima.“ Ebenso absorbiert Ton mikroskopisch winzige Schadstoffe aus der Luft und bindet diese zuverlässig.
Um den Umbau nachhaltig zu gestalten, sollte die bisherige Klimatechnik möglichst neu genutzt werden. Eines der beiden vorhandenen Multisplitgeräte kühlt nun die Emoton-Wandoberfläche. Einige der Innensplitgeräte wurden beseitigt und dafür ein Hydromodul angebracht, welches vier wassergeführte Kühl- und Heizkreise versorgt. Alle übrigen Innensplitgeräte kommen in weniger beanspruchten Räumen zum Einsatz.
Das bewährte Egger-Harfensystem wurde zur Flächentemperierung verbaut. Als erstes wurden die alten Heizkörper abmontiert und fünf Zentimeter dicke Heiz-Kühl-Wände wurden an den Außenwänden installiert. Danach wurden an bestimmten Stellen Trennwände mit Heiz-Kühl-Funktion eingesetzt. Diese Wände haben den Vorteil, dass die Wärme kontinuierlich als Strahlung abgegeben wird, welche – wie Sonnenlicht – vom Körper als sehr angenehm empfunden wird. Darüber hinaus entstehen kaum Staubverwirbelungen. Läuft in den heißen Sommermonaten kaltes Wasser durch die Leitungen, können die Wandheizungen auch zum Kühlen eingesetzt werden – ohne unangenehme Zugluft und störenden Geräuschpegel.
Rund 60 Quadratmeter Heiz-Kühl-Wände sowie 40 Quadratmeter Trockenbauzwischenwände mit Tonputz wurden in den Besprechungsräumen angebracht. Die Mineralfaserdecke wurde für mehr Raumhöhe demontiert und auf die etwa 120 Quadratmeter große Betondecke Emoton „Area“ als Akustikputz mit einer Förderpumpe aufbracht. Durch die entstandene grobe Oberflächenstruktur konnte die Nachhallzeit aufgrund der vielen offenen Poren erheblich vermindert werden. Auf die restlichen, rund 120 Quadratmeter, bestehenden Wände wurde Tonfarbe gestrichen oder Emoton-Tonspachtel „Area“ aufgebracht.
Damit die Angestellten möglichst schnell das neue Großraumbüro beziehen konnten, wurden Tontrockenbauplatten „Panello“ von Emoton anstelle des Tonputzes installiert, was die Umbauzeit erheblich verringerte. „Das Ergebnis ist absolut überzeugend“, berichtet Kaufmann. Sogar der skeptische Haustechniker, der zunächst daran zweifelte, dass die Kühlung aufgrund der ausbleibenden Luftentfeuchtung ausreichend funktionieren würde, ist nun überzeugt. „Die Klimaanlage haben wir seitdem nicht mehr angehabt, selbst im letzten Hitzesommer wurden sie zu keinem Zeitpunkt vermisst“, freut sich der KaBB-Geschäftsführer. Die installierte Flächenkühlung auf beiden Ebenen hat eine Kühlleistung von beachtlichen 15 kW.
Eine Besonderheit im sanierten Büro ist das sogenannte „Strohkammerl“, eine schallgedämmte Telefonbox. Hier wurden fünf Zentimeter dicke Strohwände von Istraw an der Außenseite mit Tonspachtel verputzt, die für die nötige Ruhe bei lauten Telefonaten sorgen.
Das Endergebnis hat die Erwartungen von Philipp Kaufmann bei Weitem übertroffen. Die höheren Investitionskosten gegenüber einer herkömmlichen Sanierung werden sich aufgrund der erheblich besseren Arbeitsbedingungen für die Angestellten und die deutlich niedrigeren Betriebskosten mit der Zeit ebenfalls bezahlt machen.